Fachkraft für Palliative Care: Aufgaben, Anforderungen und Chancen
Die Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase ist eine der anspruchsvollsten und gleichzeitig erfüllendsten Aufgaben im Gesundheitswesen. Die Fachkraft für Palliative Care spielt dabei eine zentrale Rolle. Doch was genau steckt hinter diesem Beruf, welche Aufgaben umfasst er, und warum ist er so bedeutend? In diesem Blogbeitrag geben wir einen Überblick über die Tätigkeit, Anforderungen und Karrierechancen in diesem Berufsfeld.
Darum geht’s:
- Definition
- Aufgaben einer Fachkraft für Palliative Care
- Bedeutung des Berufs
- Aktuelle Herausforderungen
- Voraussetzungen
- So wirst Du zu einer Fachkraft für Palliative Care
- Weiterbildung an der Fernakademie
- Karrierechancen
- Fazit
Was ist eine Fachkraft für Palliative Care?
Eine Fachkraft für Palliative Care ist eine speziell ausgebildete Pflegefachkraft, die sich auf die Betreuung und Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen sowie deren Angehörigen spezialisiert hat.
Der Begriff „Palliative Care“ leitet sich vom lateinischen Wort pallium (Mantel) ab und beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, der Schutz, Linderung und Begleitung in schwierigen Lebenssituationen bietet. Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die psychische sowie soziale Unterstützung zu gewährleisten.
Aufgaben einer Fachkraft für Palliative Care
Eine Fachkraft für Palliative Care kümmert sich um die umfassende Betreuung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen sowie deren Angehörigen. Ziel der Arbeit ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen ein würdevolles Leben bis zum Tod zu ermöglichen. Dabei umfasst das Aufgabenfeld viele Facetten, die körperliche, psychische, soziale und spirituelle Aspekte berücksichtigen. Hier sind die zentralen Aufgaben und Beispiele für deren praktische Umsetzung:
Symptomkontrolle
Fachkräfte lindern belastende Symptome, die mit schweren Erkrankungen einhergehen, durch medizinische, pflegerische und alternative Maßnahmen. Dabei geht es um Tätigkeiten wie:
- Schmerzlinderung: Die Anwendung von Schmerzmitteln oder nicht-medikamentösen Techniken, wie z. B. Wärmeauflagen.
- Atemnot reduzieren: Bereitstellen von Sauerstoff, Atemübungen oder Lagerungstechniken, um die Atemarbeit zu erleichtern.
- Übelkeit und Erbrechen behandeln: Einsatz von Medikamenten oder Empfehlungen zu angepasster Ernährung, die verträglicher ist.
- Angstzustände mindern: Entspannungstechniken wie Aromatherapie, beruhigende Gespräche oder Musik.
Psychosoziale Unterstützung
In emotional belastenden Situationen begleiten Fachkräfte die Patienten und deren Angehörige einfühlsam und geben Raum für Gespräche, Trauer und Trost. Dazu gehört:
- Patienten, die Schwierigkeiten haben, den nahenden Tod zu akzeptieren, ein offenes Ohr bieten und gemeinsam Strategien entwickeln, um Angst zu verringern.
- Unterstützung von Angehörigen bei der Verarbeitung schwerer Diagnosen oder bei der Planung des Abschieds.
- Einfühlsame Begleitung in Momenten des Schmerzes oder der Trauer, etwa durch regelmäßige Besuche oder persönliche Gespräche.
Individuelle Pflege
Pflegerische Maßnahmen werden stets an die Wünsche, Bedürfnisse und kulturellen Werte der Patienten angepasst, um ihre Autonomie und Würde zu bewahren. Dabei geht es um diese Aufgaben:
- Patienten, die religiöse Rituale wünschen, werden unterstützt, diese in den Pflegealltag zu integrieren.
- Anpassung der Pflege an Vorlieben: Patienten, die gerne ein bestimmtes Lieblingslied hören, können dies während der Pflege tun.
- Die Art der Pflege (z. B. Körperhygiene) wird so gestaltet, dass sie dem Patienten das Gefühl der Selbstbestimmung zurückgibt.
Koordination von Versorgungsmaßnahmen
Fachkräfte für Palliative Care arbeiten in einem interdisziplinären Team, um die bestmögliche Betreuung sicherzustellen. Dazu gehören unter anderem:
- Abstimmung mit Ärzten über die Dosierung von Schmerzmitteln oder neue Therapieansätze.
- Einbindung eines Physiotherapeuten, um Mobilitätsprobleme zu lindern.
- Zusammenarbeit mit Seelsorgern oder Psychologen für die spirituelle und emotionale Unterstützung.
- Organisation von Sozialdiensten, die bei rechtlichen oder finanziellen Fragen helfen.
Angehörigenarbeit
Die Unterstützung hört nicht beim Patienten auf. Auch die Angehörigen werden intensiv betreut – oft auch über den Tod des Patienten hinaus. Diese Tätigkeiten fallen unter anderem an:
- Durchführung von Trauergesprächen nach dem Verlust eines geliebten Menschen.
- Beratung zu organisatorischen Fragen, wie der Gestaltung der Pflege oder der Regelung von Formalitäten nach einem Todesfall.
- Sensibilisierung von Angehörigen für den Umgang mit schwerkranken Patienten, etwa wie man ihnen emotional beisteht oder bei körperlichen Aufgaben unterstützt.
Warum ist Palliative Care so wichtig?
Die Arbeit in der Palliativpflege ist unverzichtbar, weil sie Menschen in einer der sensibelsten Phasen ihres Lebens begleitet. In einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft steigt der Bedarf an kompetenter und einfühlsamer Palliativversorgung. Fachkräfte für Palliative Care tragen dazu bei, dass Menschen trotz schwerer Krankheit in Würde und möglichst ohne Leiden leben und sterben können.
Aktuelle Herausforderungen
Trotz der hohen Bedeutung des Berufs gibt es auch hier gravierende Herausforderungen. Dazu zählen unter anderem:
- Fachkräftemangel: Der Bedarf an spezialisierten Pflegekräften übersteigt vielerorts das Angebot.
- Emotionale Belastung: Der Umgang mit Tod und Trauer kann belastend sein und erfordert eine hohe Resilienz.
- Ressourcenmangel: In vielen Einrichtungen fehlen oft Zeit und Mittel, um die Versorgung optimal zu gestalten.
Fähigkeiten und Qualifikationen für den Beruf
Um Fachkraft für Palliative Care zu werden, sollte man folgende Voraussetzungen mitbringen:
- Empathie: Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen.
- Fachwissen: Kenntnisse über medizinische, pflegerische und psychosoziale Aspekte der Palliativversorgung.
- Kommunikationsstärke: Offenheit und Sensibilität im Gespräch mit Patienten und Angehörigen.
- Belastbarkeit: Umgang mit belastenden Situationen und emotionale Stabilität.
- Teamfähigkeit: Zusammenarbeit mit verschiedenen Berufsgruppen.
Grundvoraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege oder einem vergleichbaren Bereich.
Wie werde ich zu einer Fachkraft für Palliative Care?
Der Weg in die Palliativpflege führt über eine spezielle Weiterbildung, die Wissen aus Theorie und Praxis vermittelt. Eine solche Weiterbildung wird von verschiedenen Einrichtungen sowie Akademien angeboten und dauert in der Regel mehrere Wochen (meist berufsbegleitend).
Die Inhalte umfassen unter anderem:
- Palliativmedizin und Schmerztherapie
- Kommunikation und Gesprächsführung
- Psychosoziale und spirituelle Begleitung
- Rechtliche und ethische Aspekte
Nach Abschluss der Weiterbildung erhält man ein Zertifikat, das die Qualifikation als Fachkraft für Palliative Care bescheinigt.
Weiterbildung bei der Fernakademie für Pflege und Pflegemanagement
Unsere Weiterbildung ist zertifiziert von der ZFU und basiert auf dem anerkannten Basiscurriculum Palliative Care, das von M. Kern, M. Müller sowie K. Aurnhammer entwickelt wurde. Dieses Curriculum gilt als anerkannter Standard in der Palliativpflege. Der Fernkurs vermittelt Fachkräften die notwendigen Kompetenzen, um schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase professionell und einfühlsam zu begleiten. Hierbei stehen die individuellen Wünsche, Bedürfnisse und medizinischen Erfordernisse stets im Mittelpunkt.
Fakten zur Weiterbildung im Überblick:
⏳ Kursdauer: 5 Monate Regelstudienzeit, Verkürzung oder Verlängerung jederzeit möglich
💻 Lernkonzept: Fernlehrgang, E-Learning, Start jederzeit möglich
🧑🏻🎓 Zielgruppe: Ausgebildete Pflegefachkräfte, die in einer palliativen Einrichtung arbeiten oder dort tätig werden möchten
🧑🏻 Voraussetzungen: mittlerer Bildungsabschluss sowie mindestens 2 Jahre Berufserfahrung im pflegerischen Bereich. Bei anderen Voraussetzungen kannst Du Dich für eine Einzelfallprüfung durch die Prüfungskommission der Fernakademie bewerben.
💶 Kursgebühr: 945 €
📄 Fördermöglichkeiten: Dieser Kurs ist AZAV-zertifiziert!
🎓 Abschluss: Zertifikat der Fernakademie
📚 Die wichtigsten Inhalte:
- Grundlagen Palliative Care und Hospizarbeit
- Psychosoziale, ethische und rechtliche Aspekte in der Palliative Care
- Körperliche Aspekte in der Palliative Care
- Schmerz- und Medikamentenmanagement
- Patienten- und Angehörigenarbeit
Klingt spannend? Hier gelangst Du zu allen Informationen und der Anmeldung:
→ Palliative Care Weiterbildung
Du hast noch offene Fragen über unsere Weiterbildung zur Fachkraft für Palliative Care? Kontaktiere uns – wir helfen Dir gerne weiter!
📞 (+49)2941 8286590
✉️ info@pflege-fernkurse.de
Karrierechancen
Die Nachfrage nach Fachkräften für Palliative Care wächst kontinuierlich. Absolventen einer Weiterbildung haben vielseitige Möglichkeiten und werden in verschiedenen Bereichen gesucht, wie z. B.:
- In Palliativstationen von Krankenhäusern
- In ambulanten Hospizdiensten
- In stationären Hospizen
- In Pflegeheimen mit Palliativschwerpunkt
- In beratenden Tätigkeiten
Darüber hinaus eröffnen sich Perspektiven für Führungs- oder Lehrtätigkeiten sowie für die Spezialisierung auf bestimmte Patientengruppen, wie z. B. Kinderpalliativpflege.
Fazit
Fachkräfte für Palliative Care sind die unverzichtbare Stütze in der letzten Lebensphase vieler Menschen. Der Beruf ist herausfordernd, bietet jedoch die Möglichkeit, etwas wirklich Sinnvolles zu tun. Wenn Du Interesse an einer verantwortungsvollen und erfüllenden Tätigkeit hast, ist die Weiterbildung zur Fachkraft für Palliative Care ein wertvoller Schritt in Deiner Karriere. Du erweiterst nicht nur Dein Fachwissen, sondern leistest auch einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft.
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